Masken haben von jeher eine besondere Wirkung ausgeübt, denn sie verfremden die wohl bedeutsamste Ausdrucksmöglichkeit, die für Menschen besteht: das menschliche Gesicht. Ausgehend von dieser These entwickelt Reinhard Olschanski die Grundzüge einer Theorie der Maske. Die Maske bezieht ihre Wirkung aus dem Spannungsverhältnis zwischen dem gleichzeitig dargestellten und verhüllten Gesicht: Mit ihrer Starre wird sie zum Platzhalter des »maskenhaft« starren Gesichts. Die Maske überschreitet damit häufig die Grenzen dessen, was im praktischen Deutungsrahmen des Alltags problemlos unterzubringen ist. Sie initiiert Brüche und führt in eine Deutungsunsicherheit, die Grundbedingungen unserer Weltsicht hervortreten lässt. Die Wirkung der Maske, die im Alltag, in Spiel und Theater oder auch in Riten hervortreten kann, spezifiziert sich je nach den Kontexten ihres Gebrauchs.
Die rhythmische Erfahrung von Tag und Nacht bringt Licht und Zeit in einen Zusammenhang, der unsere Lebenswelt auf grundlegende Weise organisiert. Schon die Genesis oder die erste philosophische Zeittheorie, diejenige Platos, haben diesen Zusammenhang herausgestellt. Aber auch die heutigen Einzelwissenschaften, die Ästhetik oder die mystische Traditionen bringen den engen Bezug von Licht und Zeit zur Geltung. Die Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bandes zeigen dies an Beispielen aus Antike, Mittelalter und Neuzeit bis hin zur Gegenwart.
Mit Beiträgen von: Reinhard Olschanski, Gernot Böhme, Hermann Schmitz, Uwe Langbein, Walter Seitter, Helga de la Motte-Haber, Eva Schürmann, Helmut Brackert und Michael Hauskeller.
Zur Reflexion des Sichtbaren
"Der große Gegenspieler Newtons in der Lehre vom Licht und von den Farben ist Goethe. Er steht nicht nur in der dominanten wissenschaftlichen und theologischen Tradition der westlichen Welt, sondern kennt auch Unterströmungen der hermetischen Überlieferung, die auf alte orientalische und ägyptische Quellen zurückgeht und auch bei Jakob Böhme anzutreffen ist. Er zweifelt nicht daran, dass das Licht die Wahrheit ist. Aber auch er kennt etwas, das höher steht als das Licht und damit auch als die Wahrheit - und das ist die Schönheit." (Heinz Kimmerle)
Mit Beiträgen von: Gernot Böhme, Astrit Herbig, Heinz Kimmerle, Uwe Langbein, Doris Mohrmann und Reinhard Olschanski.
AUFSTEHEN NACH ADORNOS WIRKUNGSTREFFER
Unter dem Titel „Philosophie des Jazz“ unternimmt der Berliner Jazzmusiker und Philosoph Daniel Martin Feige einen Versuch, den sogenannten „performative turn“ in den Geistes- und Kulturwissenschaften am Beispiel des Jazz fruchtbar zu machen.
REINHARD OLSCHANSKI 31.08.14
ANSPRACHEN AN DIE KOMPOSITORISCHE JUGEND
Musik und Philosophie gehen im Schaffen von Theodor W. Adorno eine einzigartige Verbindung ein – nicht nur im Sinne eines höchst intensiven musikphilosophischen und -publizistischen Werks, sondern auch im Sinne einer wohl nie endgültigen Entscheidung zwischen beiden Metiers.
REINHARD OLSCHANSKI 06.04.14
Livestream. Die Berliner Philharmoniker übertragen ihre Konzerte direkt im Netz. Vielleicht entsteht in den Wohnzimmer-Konzerthöhlen der digitalen Welt ein neuer Hörertyp.
REINHARD OLSCHANSKI 26.02.09
Theater in der Krise Die Finanznot der Kommunen erfordert neue Ansätze in der Kulturpolitik wie die verstärkte Zusammenarbeit von subventioniertem Theater und Freier Szene
REINHARD OLSCHANSKI 13.06.2003
MEDIUM – SCHEIN – ATMOSPHÄRE. POSITIONEN IN DER MEDIENDEBATTE
REINHARD OLSCHANSKI in: Helga de la Motte-Haber (Hg), Musikästhetik, Laaber 2004.
MUSIK UND DIE KONSTRUKTION VON GEMEINSCHAFT
Das Versprechen: „You’ll never walk alone“, das die Fußballfans in chorischer Form zusammenführt, enthält ein Paradox.
REINHARD OLSCHANSKI 01.05.02
WIE WOLKENBILDER NUR IN UMRISSEN ERKENNBAR
Die Zeitzählung im Dezimalsystem implantiert unmerklich einen „Sinnüberschuß“, der über die bloße Zahlenmechanik hinaus unsere Sichtweise historischer Verläufe mit bestimmt.
REINHARD OLSCHANSKI 01.04. 02
ZERSTREUUNG UND ENTDECKUNGSFAHRT
Hans Pleschinskis „Spanische Novelle“
REINHARD OLSCHANSKI in: Büchner 1/2001
SOMMER HINTERM AUGENLID
REINHARD OLSCHANSKI in: Kurt Drawert u.a. (Hg.): „Anfänge. Fortschreibungen“, Darmstadt 2001
KLANGKUNST
REINHARD OLSCHANSKI in: Musik & Ästhetik 17, Januar 2001
GESICHT - MASKE – WIRKLICHKEIT
REINHARD OLSCHANSKI in: Katalog zum 40-jährigen Bestehen der Galerie Rothe, Frankfurt/M. (April) 2001
EIN RAUM AUS KLÄNGEN UND GERÄUSCHEN
'Klang und Wahrnehmung'- eine Tagung des 'Instituts für Neue Musik und Musikerziehung'".
REINHARD OLSCHANSKI in: Neue Musik Zeitung 5/2000
VON DEN NÄCHSTEN DINGEN. SPRACHE UND LEBENSKUNST BEI NIETZSCHE
REINHARD OLSCHANSKI in: Büchner 5/2000
"... ES IST NUR EINE REISE". ZU ADAM SEIDES ROMAN
REINHARD OLSCHANSKI in: Büchner 5/2000
DIE REICHEN WERDEN IMMER STREICHER
Zu Urs Frauchigers "Der eigene Ton"
REINHARD OLSCHANSKI in: Süddeutsche Zeitung vom 20. 11. 2000
DIE KUNST DES VERGESSENS
Zu den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik.
REINHARD OLSCHANSKI in: Süddeutsche Zeitung 20. 7. 2000.
GADAMERS CELAN-REZEPTION
REINHARD OLSCHANSKI, Vortrag auf der Rotterdamer Celan-Konferenz, Dezember 2000)
IM SCHWEIN IST WAHRHEIT
Zum neuen Zappa-Programm des Ensemble Modern.
REINHARD OLSCHANSKI in: Süddeutsche Zeitung 4. 12. 2000
ZEIT IM KASTEN
REINHARD OLSCHANSKI in: Büchner 2/1999
STATIONEN UND BARRIEREN EINER SPÄTKARRIERE
Zu Wolfgang Seiferts Günter-Wand Biographie.
REINHARD OLSCHANSKI in: Neue Musik Zeitung 3/99
DIE MACHT DER UHREN
REINHARD OLSCHANSKI in: Büchner 4/1999
RESONANZZEIT
REINHARD OLSCHANSKI in: Büchner 6/1999
AKTIVISCHES LICHT
REINHARD OLSCHANSKI in: Frank Böckelmann, Dietmar Kamper und Walter Seitter (Hg.): Tumult, Band 24, Bodenheim 1999
BRECHUNG DER FLÄCHE UND ENTGRENZUNG DES DETAILS
Zur fotographischen und malerischen Arbeit von Christa Munkert.
REINHARD OLSCHANSKI in: Kulturamt der Stadt Jena u.a. (Hg.): Licht. Katalog zum Botho-Graef-Kunstpreis, Jena 1998
ENZYKLOPÄDISMUS QUER - ZU INGE VAHLES 'RINGBÜCHERN'
REINHARD OLSCHANSKI in: Fredrik Vahle (Hg.): Inge und Fritz Vahle. Bilder - Texte - Reflexionen zur Stendaler Schaffenszeit und zum Gesamtwerk, Stendal 1998