Der Wille zum Feind ist tiefster Antrieb des Populismus. Auch seine »Liebe« zu Volk, Familie und Vaterland ist vergiftet. Sie lebt vom Hass auf all jene, die ausgeschlossen werden. Was macht diese Feindausdeutung so attraktiv? Warum findet sie in Medien und Öffentlichkeit und bei politischen Wahlen so großen Anklang?
Reinhard Olschanski untersucht den Populismus dort, wo er ganz bei sich ist – in der populistischen Rede. Hier entsteht eine besondere rhetorische Verbindung zwischen Redner, Publikum und Redegegenstand, in der es nicht um Problemlösung und sachliche Erörterung geht. Der populistische Redner meint es vielmehr persönlich! Sein Gegenstand ist der Feind, den er beschwört. Und sein letzter Zweck ist eine »magische« Transformation seines Publikums anhand des Feindbilds. Populistische Rede spaltet Gesellschaft im Versprechen auf ein neues – oder auch sehr altes – exklusives Wir.
Der Geist des Ressentiments kehrt zurück nach Europa. Er versammelt Populisten im Kampf gegen ein geeintes Europa und solche, die sich als Retter des Abendlandes vor Überfremdung gerieren – vor Flüchtlingen, Migranten und dem Islam. Welche alten Denkmuster werden reaktiviert? Welche neuen treten in Erscheinung? Und welche Geschäfts- und Identitätsmodelle verschränken sich dabei?
Ressentiment will keine Probleme lösen, sondern Feinde konstruieren. In der europäischen Geschichte findet es ein reiches Zeichenreservoir. Aus alten Aversionen gegen »Barbaren«, Heiden, Juden und Ketzer, gegen Wilde und Unzivilisierte, nationale Erbfeinde und einen diffusen »Osten« schafft es sich eine neue mentale Landkarte. Und immer stärker will es auch die Werte von Demokratie und Menschenrechten für sich vereinnahmen. Ressentiment vergiftet den Geist der europäischen Verständigung und zerstört jene schmale Restutopie »Europa«, die wir heute dringender benötigen denn je.
Olschanski rekonstruiert die Intersubjektivitätstheorie Sartres im Anschluss an dessen "negatives" Verfahren: Sie zeigt sich als Wechselbeziehung von persistenter Missachtung und Anerkennungsansprüchen.
Michael May: Einmal Sartre vor und zurück und quer. Rezension zu Reinhard Olschanski: Phänomenologie der Mißachtung. Studien zum Intersubjektivitätsdenken Jean-Paul Sartres. In: "Widersprüche", H. 68/1998, S. 108–111.
Industrialismus als Weltanschauung und die ökologische Frage (dt.)
After Industrialism: Reviving Nature in the 21st Century (engl.)
REINHARD OLSCHANSKI in: Green European Journal, Volume 19/März 2020
Populismus: ein Zwei-Komponenten-Sprengstoff
REINHARD OLSCHANSKI in: "Zentrum Liberale Moderne (LibMod)", 26.02.2020
40 Jahre Grüne. Ökologie als Menschheitsthema und Machtfaktor
REINHARD OLSCHANSKI in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Januar 2020
40 Jahre Grüne: Zeitgeistphänomen oder Jahrhundertprojekt?
REINHARD OLSCHANSKI in: "Heinrich Böll Stiftung", 10.01.2020
GREEN SPACE IN THE HISTORY OF POLITICAL IDEAS
REINHARD OLSCHANSKI in: "Green European Journal", 21.06.2019
40 Jahre Grüne: Ökologie als Menschheitsthema und Machtfaktor
GRÜNE RELEVANZ - EIN VORSCHLAG ZUR IDEENPOLITIK
Debattenbeitrag von DR. REINHARD OLSCHANSKI zum Grünen Grundsatzprogramm, 14.02.2019
NACHDENKEN ÜBER RESSENTIMENTS UND POPULISMUS
Ein Interview der Künstlerinitiative "Nazis und Goldmund" mit REINHARD OLSCHANSKI, 29.08.2018
ÜBER MERKMALE UND STRATEGIEN DER POPULISTISCHEN REDE
REINHARD OLSCHANSKI im Gespräch mit Gunnar Kaiser, in: "Literaturkritik", 1/2018
Mehr Spaß beim Hass. Die AfD versucht sich in der Inszenierung eines fröhlichen Populismus
REINHARD OLSCHANSKI in: Freitag, 15. 09. 2017
UBEN, ONTEN, LECHTS UND RINKS - ZUR POLITISCHEN TOPOGRAPHIE DES POPULISMUS
REINHARD OLSCHANSKI in: "SPW" 219, 2/2017, Seite 80-85
REINHARD OLSCHANSKI in: "Blätter für deutsche und internationale Politik" 11/2016, Seite 43-48
Übermotiviert. In seinem Buch "Die neuen Spießer" seziert Christian Rickens die "Neue Bürgerlichkeit"
REINHARD OLSCHANSKI 28.09.2007
Kulturkampf: Die Neokonservativen pendeln zwischen rechtsextremer Mitte und Neuer Spießigkeit
CLAUDIA ROTH / REINHARD OLSCHANSKI 12.01.2007
Brille wechseln. Die Linke unterschätzt den Prozess der De-Nationalisierung
CLAUDIA ROTH / REINHARD OLSCHANSKI 14.10.2005
ANGST — WIEDERHOLUNG — LEBENSKUNST. ZUR NEUEREN KIERKEGAARD LITERATUR
REINHARD OLSCHANSKI in: Philosophische Rundschau, 50/2003, S. 141-154
SARTRES THEORIE DES KÖRPERS
REINHARD OLSCHANSKI in: Peter Knopp und Vincent v. Wroblewsky (Hg.): Jean-Paul Sartre Carnets 2001
ZIVILISATION ALS GLOBALES EXPERIMENT
VON "ZOMBIE"-BEGRIFFEN ZUR ZUKUNFT DER GESELLSCHAFT
REINHARD OLSCHANSKI 06.04.2001
DIE HÖLLE DER KONKURRENZ. SARTRE LIEST FLAUBERT
REINHARD OLSCHANSKI in: Peter Knopp und Vincent von Wroblewsky (Hg.): Jean-Paul Sartre Carnets
2000, Berlin 2001.
ÜBER ACHTUNG UND VERACHTUNG. ZU AVISHAI MARGALITS "POLITIK DER WÜRDE"
REINHARD OLSCHANSKI in: Philosophische Rundschau 45/1998
WOLFGANG SOFSKY: "TRAKTAT ÜBER DIE GEWALT"
REINHARD OLSCHANSKI in: Neue Politische Literatur, Frankfurt/M. 3/98
JEAN-PAUL SARTRE zum 20. Todestag, REINHARD OLSCHANSKI 14.04.2000
ASPEKTE DES MÖGLICHKEITSDENKENS - ARISTOTELES, HEGEL, SARTRE UND BLOCH
REINHARD OLSCHANSKI in: Rainer E. Zimmermann und Klaus-Jürgen Grün: System und Struktur, Band VII, Heft 1/2: Existenz und Utopie, Cuxhaven und Dartford 1999
MISSACHTUNG ALS AUSGRENZUNG. SARTRES ÜBERLEGUNGEN ZUR JUDENFRAGE
REINHARD OLSCHANSKI in: Barbara Danckwortt und Claudia Lepp (Hg.): "Von Grenzen und Ausgrenzung. Interdisziplinäre Beiträge", Marburg 1997